Kommentar

Allgemein

Unser Mitglied Jutta Kennerknecht hat sich ihre eigenen Gedanken zur Ansprache unserer Bürgermeisterin beim diesjährigen Neujahrsempfang gemacht ...

Frau Bürgermeisterin Engert beklagte in ihrer Neujahrsansprache einige „Missstände“ in ihrem Gemeinderat und forderte Veränderungen zum positiveren Miteinander.
Abgesehen davon, ob eine Neujahrsansprache der richtige Ort und Zeitpunkt für derartige Feststellungen und Wünsche ist, stellen sich mir dabei einige Fragen:
• Liegt der Einfluss im Umgang und Tonfall innerhalb eines Gremiums nicht entscheidend in der Hand und Verantwortung des Leiters / Vorsitzenden, also unserer Frau Bürgermeisterin selbst?
• Ermöglichen Diskussionen und Austausch von unterschiedlichen Meinungen nicht das gewünschte barrierefreie Denken in allen Köpfen? Bedeutet das Zulassen von verschiedenen Auffassungen und Standpunkten gleich Respektlosigkeit oder sind es nicht vielmehr demokratisch notwendige Schritte zum Auffinden des Machbaren, zur Handlungsfähigkeit?
• Viele unserer Gemeinderäte sitzen nicht erst seit den letzten Gemeinderatswahlen im Rat, sondern ihnen wurde von den Bürgern bereits zum wiederholten Male das Vertrauen ausgesprochen. Geschah dies nicht deshalb, weil sie bisher konstruktive Arbeit bewiesen?
• Anpassung an neue Anforderungen sind wirklich geboten. Aber muss diese Anpassung nicht in Werken und Taten geschehen und kann nicht im Denken stecken bleiben? Wer jetzt kleine Kinder zu betreuen hat, braucht schließlich jetzt eine Lösung und nicht erst in langer Zukunft.
• Was immer auch mit dem „neuen Denken“, gemeint ist, welches plötzlich alle unsere Politiker, Journalisten, Manager usw. usw. aller Schichten einfordern, wahrscheinlich wissen sie es selbst nicht. Ist es nur der Ausdruck ihrer eigenen Hilflosigkeit? Sind es nicht genau diese konservativen Kräfte, an denen eine Verwirklichung ungewöhnlicher Ideen scheitert und sei es aus Trotz und Eitelkeit?
• Hat sich unsere Frau Bürgermeisterin mit ihrer Ansprache nicht Eigentore verpasst?
Hiermit habe ich zumindest den Versuch gestartet, mein barrierefreies Denken anzugehen. Die Aufrechterhaltung unseres Wertstoffhofes hätte ich als Bürgerin Eisingens trotzdem gewünscht und für ökologisch sinnvoll gehalten, da ich nämlich von einem Mülltourismus und sei er noch so klein, absolut nicht begeistert bin. Die Lärmbelästigung, die dadurch in meiner Wohnnähe entsteht, hätte ich dafür weiterhin geschluckt.
Jutta Kennerknecht

 
 

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