Wertstoffhof Eisingen

Umwelt

Unser Fraktionssprecher Dr. Helmut Kennerknecht hat einen offenen Brief an Herrn Dr. Schraml vom Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg (KU) geschrieben, den wir hier abdrucken.

Offener Brief der SPD-Fraktion Eisingen

Abs: Dr.-Ing. Helmut Kennerknecht,
Spessartstr. 38,
97249 Eisingen,
Tel. 09306/8409
SPD-Fraktion Eisingen

Kommunalunternehmen
des Lkr. Würzburg
Herrn Dr. Alexander Schraml
Am Güßgraben 9
97209 Veitshöchheim

Eisingen, 07.12.2009

Wertstoffhof Eisingen

Sehr geehrter Herr Dr. Schraml,

zum Ablauf diesen Jahres steht nach den aktuellen Mitteilungen seitens des KU die Schließung des Wertstoffhofs Eisingen in seiner bisherigen Funktion bevor. Weiterbestehen bleiben sollen die Funktionen Grüngutsammelstelle und Bauschuttsammlung. Hierzu wurde im Jahr 2007 ein Pachtvertrag zwischen der Gemeinde Eisingen und dem Kommunalunternehmen (KU) abgeschlossen.
Der Gemeinderat Eisingen stimmte damals dem Vertrag zu, da das KU in den dem Vertragsabschluss vorausgegangenen Gesprächen die Errichtung eines vollwertigen Wertstoffhofs auf der Höchberger Gemarkung nahe Eisingen zugesichert hatte.
Ein solcher Wertstoffhof ist bisher nicht entstanden, trotzdem beharrt das KU auf der o. g. Schließung.
Das Vorgehen des KU findet weder im Gemeinderat noch bei den Bürgern Verständnis. Es provoziert heftigsten Unmut, welcher in der letzten Gemeinderatssitzung am 04.12.09 und in der Bürgerversammlung zum Ausdruck kam. In der Bürgerversammlung mit über 100 Eisinger Bürgern wurde die von einem ehemaligen Gemeinderat auf den Punkt gebrachte Bezeichnung für das Vorgehen mit „Demokratur“ mit großem Beifall bedacht.
Die Schließung ohne die Voraussetzung eines neuen allgemeinen Wertstoffhofs in Höchberg kommt bei Gemeinderat und Bürgern als Wortbruch an.
Sie ist aus technischer und umweltpolitischer Sicht von keinem der Betroffenen nachvollziehbar:
- Technisch funktioniert der Eisinger Wertstoffhof ohne irgendwelche Klagen einwandfrei auch für die Sammlung von Sperrmüll, Altmetall, Kartonagen und Glas. Manche Bürger erledigen ihren Entsorgungsgang sogar zu Fuß.
- Umweltpolitisch ist nur sinnvoll, die Einzelentsorgungswege möglichst kurz (und damit lokal auf die Gemeinde begrenzt zu halten) und im nächsten Schritt die Entsorgung per Sammeltransport, wie jetzt noch praktiziert, zu gewährleisten.
- Protest- bzw. Frusthandlungen sind zu befürchten nach dem Motto: „Dann entsorg ich meinen Müll halt wieder in Wald oder Flur“. Solche Einstellungen sollten durch eine verfehlte KU-Geschäftspolitik nicht provoziert bzw. gefördert werden.
Nach unserer Einschätzung können nicht die Kosten für das KU ausschlaggebend für die Entscheidung zur Schließung sein. Die Zeit für eine Revision der Entscheidung zum Weiterbetrieb des Wertstoffhofs Eisingen mit allen o. g. Funktionen ist noch nicht abgelaufen und wird vom Gemeinderat und allen Eisinger Bürgern erwartet, zumindest bis die vorgenannte Zusage zur Errichtung eines ortsnahen vollwertigen Wertstoffhofs verwirklicht sein wird. Der Weiterbetrieb würde als endlich versöhnlich positives Signal des KU gegenüber Eisingen auf-genommen.

Mit freundlichem Gruß

Dr.-Ing. Helmut Kennerknecht
Sprecher der SPD-Fraktion, Gemeinderat Eisingen

cc: Frau Bürgermeisterin Frau Ursula Engert
Herrn Standke, Mainpost
Herrn Landrat Eberhard Nuß

 
 

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