Zwei wichtige Veranstaltungen der Landkreis-SPD im Jahr 2022

Veranstaltungen

Als kleinen Jahresrückblick 2022 gibt uns Helmut Kennerknecht Berichte über zwei interessante Veranstaltungen der Kreis-SPD: 

 

 

Jüdisches Leben im LKR Würzburg

Am Sonntag, 24. Juli fand auf Initiative unseres Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib eine ganztägige Informationsfahrt zum Thema „Jüdisches Leben im Landkreis Würzburg“ statt.

In der ersten Station, dem Jüdischen Kulturmuseum in Veitshöchheim, wurden die Teilnehmer mit Frau Dr. Edelmann bekannt gemacht. Sie führte interessant durch das Museum und begleitete die Gruppe von ca. 40 Personen über alle Stationen des Tages. Einen Besuch des Museums mit Einblick in die sehr schön restaurierte Synagoge möchte ich als Annäherung an das Jüdische Leben in unserer Region sehr empfehlen.

Über die zweite Station Gaukönigshofen, Gedenkstätte Landkreis Würzburg, Konzeption eines jüdischen Gedenkortes, informierte Frau Renner. Sie informierte über die aktuelle Ausstellung und zeigte abschließend einen charakteristischen Siedlungsbereich der ehemals jüdischen Einwohner.

Am Jüdischen Friedhof Allersheim sprach Frau Langeworth (Archiv Giebelstadt und Kreisarchivpflegerin) über das Thema Jüdische Friedhöfe. 

Das letzte Ziel des Tages war Aub mit einer kleinen Führung im Ortskern zu Schloss, Kirche, Judengasse und Alter Synagoge. Die Auber waren vertreten durch 2. Bürgermeister Saliger, ehrenamtlichen Museumsleiter Pfeuffer sowie Kulturbeauftragten Wolf. Sehr beeindruckend waren der Einblick in die Alte Synagoge und die Erläuterungen zu deren offensichtlich sehr behutsamen Sanierung. 

Volkmar Halbleib machte auf eine offenbar umfangreiche, neu erschienene Schrift eines jungen Autors über das Jüdische Leben im Landkreis aufmerksam. 

Informationen darüber können wir besorgen.

Als Resümee dieser interessanten Sonntagsreise möchte ich zur Annäherung an das Jüdische Leben in unserem Umfeld einen Besuch der genannten Stationen empfehlen, sei es mit dem Auto- oder Fahrradmobil. Unabhängig davon könnte so eine Annäherung auch durch Besuche von interessanten Veranstaltungen im Würzburger Schalom Europa geschehen.

 

- Literaturhinweis. Thomas Michel, Die Juden in Gaukönigshofen, Unterfranken (1550 - 1942) -

 

 

Besuch unserer SPD-Abgeordneten im EU-Parlament Maria Noichl:

Für den 24.11.2022 hatte die Kreis-SPD in das Gemeindezentrum Heiligkreuz in der Zellerau eingeladen zu dem Thema „Verstöße gegen die europäischen Werte – und dann?“  Angesagt war der Besuch unserer SPD-Abgeordneten Maria Noichl. Ich hoffe nicht, dass die „heilige“ Umgebung ein Besucherhemmnis war. Der Besuch war leider der Bedeutung der Person und der Thematik nicht angemessen.

Maria Noichl vertrat einleitend die Auffassung bzw. appellierte, dass bereits in der Schule intensiv die Bedeutung und der Wert der Europäischen Gemeinsamkeiten  „eingepflanzt“ werden sollte. Sie wies auf die Voraussetzungen zum Beitritt von Staaten in die EU hin, die quasi ehevertraglichen Grundlagen, niedergelegt in den 

Kopenhagener Kriterien – Voraussetzungen zu EU-Beitritt

Die Kriterien wurden 1993 vom Europäischen Rat in Kopenhagen eingeführt. Sie enthalten das politische, wirtschaftliche, Acquis (Fähigkeit, alle Pflichten der Mitgliedschaft zu übernehmen) – und schließlich das Kriterium der Aufnahmefähigkeit. Die Kriterien wurden in Vorbereitung auf die große Osterweiterung geschaffen. Mit dem Stichwort „Kopenhagener Kriterien“ kann im Internet die ausführliche Information über die Kriterien gefunden werden.

Im Folgenden legte Maria Noichl den Schwerpunkt ihrer Ausführungen auf das Beispiel Ungarn. Hier treten unter der Regentschaft von Victor Orban derzeit die Möglichkeiten der EU am deutlichsten zu Tage, welche Maßnahmen ergriffen werden können, wenn ein Mitgliedsland der EU gegen die im EU-Vertrag enthaltenen Kriterien verstößt. Victor Orban, einst Gast bei einem CSU-Parteitag, hat  Korruptionsbekämpfung versprochen – mit zweifelhaftem Personaleinsatz –, blockiert EU-Unterstützungsprogramme für die Ukraine, sperrt sich gegen Europäische Staatsanwaltschaft. 

Im Verhalten Ungarns des Victor Orban tritt die große Problematik der Einstimmigkeits-Beschluss-Regelung zutage, die aus Fairness gegenüber den kleinen Staaten festgelegt wurde. Hier sieht Maria Noichl einen dringenden Reformbedarf.

Maria Noichl hat uns mit ihren Ausführungen und ihrem erkennbaren großen Engagement für Europa voll überzeugt. Wir dürfen froh sein, eine so engagierte und kompetente Abgeordnete als unsere Vertreterin im EU-Parlament zu haben. 

 
 

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